Baltic Sea Kayak Expedition – Stationen der Reise

Übersicht der gepaddelten Strecken

1. Tag – 02.07.2023 Klausdorf – Möltenort

Es geht los
Es kann losgehen.

Nach langer Vorbereitung wurden unsere gepackten Boote heute zu Wasser gelassen. Der Buschfunk hatte schon angedeutet, dass wir unseren ersten Tag nicht alleine starten würden. Heute zur Startzeit lagen dann weitere 9 Boote am Steg und begleiteten uns teilweise bis nach Wellingdorf, bis zur Schwentinemündung beziehungsweise bis zu unserem ersten Pausenplatz an der Kanu-Vereinigung-Kiel.

Nach der Pause ging es mit starkem Rückenwind aus Süd-West weiter, welcher auf West drehte und zunahm. Ebenso nahm die Wellenhöhe stetig zu und erreichte für die Kieler Förde beachtliche Ausmaße von bis zu 90 cm. Die eine größere Monsterwelle warf dann kurz vor dem Ziel eine/n Paddler/in ins Wasser, welche/r durch die Mitpaddler/innen gerettet wurde. Trotz großem Abstand zur Uferbefestigung am U-Boot Ehrenmal in Möltenort steilten sich die Wellen auf und der bekannte Kap-Effekt verschärfte die Böen, welche mit 7 bft vorhergesagt waren.
Trotz Wind, Wetter und Kenterung blieb die Stimmung in der Gruppe gut!

Nach anstrengenden ca. 12 Kilometern hat uns die Ostsee am Campingplatz Möltenort “ans Land gespült”. Die ursprüngliche Planung für den ersten Tag war anders, jedoch wurde in der Gruppe die Weiterfahrt nach Falkenstein über das Fahrwasser der Kieler Förde und bei den gegebenen Bedingungen als zu riskant bewertet.

“Bärbels Ess-Bar” versorgte uns am Abend mit Bratkartoffeln, Dorsch und Currywurst Pommes.

Danke an Alle, die den Start so unvergesslich schön gemacht haben!

P.S. Dank des Osteopathen und der von Sabine gelernten Paddeltechnik hat Kolbsches vorgeschädigter Ellenbogen gut durchgehalten.

Die Tagesstrecke

2. Tag – 03.07.2023 Möltenort – Surendorf

Starker Rückenwind in der Strander Bucht.


🎶 Guten morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon wieder da? Habt ihr auch so gut geschlafen? Na, dann ist ja alles klar! 🎶

Unser erster Camping-Morgen begann mit einer kräftigen Regenhusche beim Frühstück, die die morgendliche Entspannung schnell in Hektik verwandelte. Leider wurde vieles nass und wir waren not amused.

Der starke Wind vom Vortag hatte am Morgen nachgelassen und wir konnten die Fahrrinne in Richtung Falkenstein bei Seitenwind um 4 Bft aus Südwest gut überqueren. Nachdem diese Hürde geschafft war, setzte Erleichterung ein. Die Etappe bis nach Schilksee verlief im Windschutz der Küste geschmeidig. In Schilksee angekommen gab es eine Pause um über die nächste Etappe zu beratschlagen. Mit neuem Geld, neuen Wäscheklammern und nem schmackhaften Fischbrötchen setzten wir die Fahrt nach Bülk fort.

Auf der Etappe Schilksee – Bülk schob uns der sehr starke Rückenwind kräftig voran, sodass wir schnell um Kap Bülk herum kamen. Im Windschatten ab Alt-Bülk fanden wir karibische Verhältnisse mit klarem türkiesen Wasser vor und landeten gegen 13 Uhr mit der Absicht eine Nacht zu bleiben an. Gemeinsam spazierten wir Richtung Strande um uns ins Café zu setzen. Thomas ging auf ein “Date” und der Rest ging auf eine botanische Lehrwanderung. Gefunden wurde das gefleckte Fingerwurz (einheimische Orchidee) sowie ein Farnen – Wald. Klatschnass an den Booten angekommen füllten wir unsere Energiereserven mit einer Suppenterrine auf. Mit unserer besser werdenden Laune kam auch das Wetter in eine versöhnliche Stimmung. Kurzerhand entschieden wir uns eine weitere Etappe bis nach Surendorf anzuhängen.

Ab aufs Wasser und los! Uns empfing eine sanfte Abendstimmung mit Sonnenuntergang, spannenden Wolkenformationen und eine tolle Steilküste. An der Ecke Schwedeneck begrüßten uns 2 Schweinswale, welche auffallend weit aus dem Wasser auftauchten.

Des einen Freud ist des anderen Leid, sodass wir zwei Wing-Surfern aufgrund von “zu wenig Wind” mit unserer Abschleppleine ans Land halfen.

Um 21:30 Uhr kamen wir endlich am Campingplatz Surendorf an. Während des Zeltaufbaus verabschiedete sich der Tag wie er begonnen hatte: mit einer Regenhusche beim rödeln. Um 23 Uhr waren dann die Zelte aufgebaut und der Hunger gestillt. Endlich schlafen.

Der Wind schiebt ordentlich: Reisegeschwindigkeit ohne zu paddeln.
Whale Watching am zweiten Reisetag

Die Tagesstrecke

3. Tag – 04.07.2023 Surendorf

Auf der Zeltwiese des Campingplatzes Surendorf. Ein schöner Ausblick.

PAUSE – Aufgrund von Sturm und Gewitter heute keine News 😩

4. Tag – 05.07.2023 Surendorf

Schön wär´s.

Noch ein zweiter Pausentag aufgrund von Sturm Poly.

Die Zeltwiese vom Campingplatz Surendorf hat einen fantastischen Ausblick auf die Eckernförder Bucht, welche wir heute leider nicht queren konnten. Zum Glück ist der Sturm Poly an uns vorbeigezogen, sodass uns die mit bis zu 11bft angemeldeten Böen nicht getroffen haben. Windig und nass war es dennoch.

5. Tag – 06.07.2023 Surendorf – Schleimünde

Der Seglerhafen Schleimünde.

Endlich geht es weiter! Nach drei Nächten auf dem Campingplatz in Surendorf nahmen wir die Querung der Eckernförder Bucht in Angriff. Nicht bei 11 bft sondern bei angesagten 3 bft. Die Weisheit: “das glaube ich erst, wenn es soweit ist” bewahrheitete sich erneut. Der Wind frischte auf einen Vierer und dann auf einen Fünfer auf. Die anstrengende Überfahrt wurde mit einer ausgiebigen Pause und Crepes belohnt. Kolbsches Arm beschwerte sich zum Glück nur kaum.

Auf der Weiterfahrt begeisterten uns die Uferschwalben, welche aus der Schwansener Steilküste einen Schweizer Käse machten. Der weitere Fahrtenverlauf war dann paddeltechnisch unspektakulär. Wir kamen in einen guten-flow und dann war er da: der Sehnsuchtsort Schleimünde.

Den Leuchtturm zum Anfassen nah wurden die Paddelbedingungen nochmal turbolent. Durch den Sturm der vergangenen Tage wurde das Wasser aus der Schlei hinausgepustet und kam nun mit uns zurück. Der Wind kam nun aus West. Der visierte Paddler weiß: Wind gegen Strömung gibt dolle Wellen. Nachdem wir uns hindurchgekämpft hatten, empfing uns eine verführerisch ruhige Abendstimmung.

6. Tag – 07.07.2023 Schleimünde – Als

Anne und Charlotte bei der Quallenforschung

Auf Schleimünde begann unser 6. Morgen mit Überraschungsbesuch von Mario. Zu fünft frühstückten wir gemütlich und machten uns dann gemeinsam zum Leuchtturm Falshöft auf. Wir hatten zum ersten Mal seit Reisebeginn die Möglichkeit beim Paddeln zu klönen – Ententeich und kein Wassergeplätscher. Am Leuchtturm angekommen stärkten wir uns für unsere zweite große Überfahrt mit Kaffee und Kuchen und mussten uns bereits von Mario verabschieden.
Der Harte Kern passierte kurz darauf die Ländergrenze zu Dänemark – ohne Einreiseformalitäten und Passkontrolle. Am anderen Ufer angekommen
wurde das Wasser scheinbar von Kilometer zu Kilometer noch klarer (wahrscheinlich war es einfach nur die spiegelglatte Oberfläche, die uns gut sehen ließ) und Anne und Charlotte beobachteten das natürliche Aquarium für eine Weile. Uns fiel eine Qualle auf, welche mit Rosa punkten übersät war. Die Internetrecherche ergab bisher noch kein Ergebnis.
Wir paddelten noch etwas weiter und fanden eine scheinbar abgelegene Ecke zum Wildcampen. Der Ausstieg auf den groben Steinen war tricki, aber möglich. Im Laufe des Abends gesellten sich dann unerwarteter Weise noch zwei Auto-Camper und ein anderer Kajak-Camper dazu.

7. Tag – 08.07.2023 Als – Æro – Drejø

Abends am Strand von Drejø.

Am 7. Morgen wurden wir von Hitze geweckt und suchten uns bereits fürs Frühstück ein schattiges Plätzchen. Wir stärkten uns für die kommende Überfahrt von Alsen nach Æro. Der 12 km entfernte Küstenstreifen war nach 150 Minuten erreicht. Alle 30 Minuten wurde eine Pause gemacht um die Muskeln zu entspannen und Energie nachzuschieben. Der Arm hielt stand! Eventuell lag dies auch an den Idealen Paddelbedingungen: Flaute. Nach und nach frischte der Wind bis auf 2 Bft auf. Im bewegten Wasser wurden wir durch das auffliegen einer Möwe auf etwas ungewöhnliches im Wasser aufmerksam und entdeckten einen toten Schweinswal, welcher noch nicht ausgewachsen war. Eine Weile grübelten wir über die möglichen Todesursachen.
Plötzlich war die Küste in greifbarer Nähe und wir legten eine Pause ein. Essen, baden, schlafen. Alle Bedürfnisse wurden gestillt. Das Bedürfnis nach offener See war noch nicht final gestillt, sodass wir die zweite große Überfahrt für diesen Tag in Angriff nahmen: 10 km von Aerö nach Drejø in 120 Minuten.
Die Freude war groß, als uns zwei lebendige Schweinswale in nur 20m Entfernung kühn ihre Rückenflosse zeigten. Unser durch Tierbeobachtungen geschärfter Blick entdeckte kurz darauf ein ungewöhnliches schwimmendes Objekt. Wir sendeten unseren Scout Thomas aus und dachten an Schlauchboote, Badekrokodile und Luftmatratzen. Thomas kam mit viel Geschenkband und 99 zerplatzen Luftballons🎶 zurück.
Obwohl wir den Tag über “nur” zwei Inseln vor Augen hatten, hatten wir den Eindruck viel erlebt zu haben.
Auf Drejø landeten wir auf einem einfachen Shelter / Zeltplatz.

Zu den nächsten Wochen 👇

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