Oh mei! Auf was hob i mi do bloß eig’lass’n!

16. - 17. September 2017

Ned bloß, dass i an Bericht vom Sicherheitstraining schreim soi, der soi aa no auf boarisch sei! Oiso nacha, probia ma’s hoid! Hoff‘ndli könnt’s des dann aa les’n, wenn a fertig is.

Desmoi war des ja a weng anders mit’m Kentertraining, weil’s a Verbandsveranstaltung war und do g’hört dann dazua, dass ma zwoa Dog macht,

mit oam Dog Theorie. Og’meld’t ham se so Stuckara 25 Leut, fast aus ganz Schleswig-Holstein. Freili war’n de meist’n aus unser’m Verein aber es war’n aawelche aus Itzehoe, Gelting, und Lübeck dabei und natürle aa vom Nachbarverein. Oiso den Theoriedog ham ma am Samsdog g’macht. Passt scho, hob i ma denkt, as Weda wead eh nix! Um zehne soit’s losgeh im Kanuheim. Naja, a weng spada is na scho worn, weil d’Leut hoid um zehne kemma san und bis dann übaroi hallo g’sagt is und a jeda sein Pla tz g’fund’n hod, dauad’s hoid a weng.

Og’fangt had da Thomas (Kolb’sche). Sei Thema war Ausrüstung und Technik. Jetz kannd ma moana, ja mei, des kennd doch eh jäda und dass des recht langweilig werd. Ja von wegen! Des war richtig interessant und i moan, dass a jäda g’merkt hod, dass a no lang ned oiss woas und dass sei Ausrüstung an da oan oda andern Stell durchaus no ned komplett is. So hod zum Beispui bestimmt ned a jäda oiwei a Schleppleine dabei. Guad, auf da Schwentine weast as so boid ned braucha aber mir woll’n ja schließle a woanders hi, oda? Weil’s da doch mehra Diskussionen und Wortmeldungen geb’n hod wia ma denk’t ham, hod’s dann doch a weng lenga dauerd wia geplant. Macht aber nix, drauss’n hods eh g’rengd und drin war’s g’miatle.

Vorbereitung auf die “nassen Übungen” am Strand.

Nach a kuaz’n Pause mit Kaffä is’s dann weida ganga mit’m Thomas (Martin vom ETV). Der hod uns was zum Weda erzählt. Do kann’t ma jetzt vielleicht aa auf de Idee kemma, dass des a weng fad wern kannt. Aba nix do! Des war richtig guat g’macht! Guade Beispiele, anschauliche Grafiken, a paar Animationen, insg’samt oafach a guade Mischung! Außerdem hod er uns scho eig’stimmt auf’n Sonndog und g’sagt was uns do erwart und auf was ma aufpass’n soll’n. Dazua hod’s dann no Infos geb’n zua Apps und Webseiten zum Weda, de guad san füa Paddler. Wenn ma moi ned dahoam unterwegs is, soid ma oiwei schaug’n, dass ma se an de lokalen Wetterdienste hoit, weil de meistens genauer san. Einheimische frag’n, is bestimmt aa ned verkehrt.

Danach ham ma dann erstmoi Middog g’macht, weil’s eh scho recht spat war. A ganza Schwung hod Pizza im Vereinsheim b’stellt und de hamma sogar drauß’n ess’n kenna, weil’s Weda am Namiddog doch no richtig schee worn is.

Noch’m Ess’n is’s dann weida ganga mit’m Thomas (Garske). Der hod uns wos zua Navigation und Orientierung auf’m Wasser voag’stellt. De Präsentation stammt eigentlich vom Olaf, der hod aba koa Zeit g’habt. Außerdem hätt des vo de Referenten ned ins Raster passt. (Thom

as, Thomas, Olaf (?) passt ned!) Also jetz ned falsch versteh’n! Es hod do koana mit’m Sextanten rumg’fuchtelt! Aba de ganze Thematik, wer hod jetz wann Vorfahrt und wo und vor allem warum? Und dann no a Auswahl
von Seezeichen, de bei uns a Roll’n spuin, des is scho recht kompliziert. Do a weng a Ordnung und Systematik neibringa is gar ned so oafach. Und de ganz’n Frag’n und Diskussionen dazua hab’n scho zoagt, wia wichtig des is.

Den Praxisteil mit Paddeltechnik, den der Thomas (Kolbsche) eingle no am Samsdog macha wollt‘, hamma dann liaba auf’n Sonndog verschob’n und an Grill og’hoazt. A paar Teilnehmer hab’n wega dera Reizüberflutung east amoi a Rund’n im Kajak auf da Schwentine draht, damit da Kopf wieda frei werd. Ma is so a Druckbetankung mit Infos halt nimmer g’wohnt.

Jedenfalls hod s’Weda an Einsehen g’habt und mir ham zum Abendessen aa no drauß’n sitz’n kenna. Gar ned amoi so wenig Teilnehmer ham ihr Zelt auf der Paddelwies’n aufg’schlag’n, obwoi de Wedaaussicht’n füa d’Nacht alles andere als guad war’n. Aber es soll’t ja aa am nexd’n Dog sc ho um neine weida geh.

Vorbereitugen zur T-Lenzung.

Es war’n praktisch alle pünktlich do am Sonndog. Nach ana kurz’n Einweisung hod’s dann g’hoaß’n Boote vorbereiten und verladen: 12 Stück gengan auf’n Hänger, de andern miass‘n ma auf Pkw verteil’n. Is razz fazz ganga! Kurz nach zehne samma losg’fahrn Richtung Brasilien. So hoaßt da Strand zwischen Kalifornien und Schönberger Strand. Des is de oanzige Stell auf da Welt, wo ma in a halb’n Stund z‘Fuaß von Kalifornien nach Brasilien geh ko. Ja mei de Parkplatz-Wies’n! Da is stell’nweis so vui Wasser g’stand’n, dass ma as Kentertraining fast dort hätt’n macha kenna. Mia ham uns aber dann doch für’d Ostsee entschieden. Aber erst war’n Trockenübungen og’sagt.

Auf’m Deich hat Thomas (Kolb’sche) erst amoi de verschiedenen Partnerrettungstechniken erklärt und Richard und Silke ham anschaulich demonstriert, wia des geht:

V-Einstieg, Parallel-Einstieg und relativ nei, da heel hook. Des is so was Ähnlich’s wia da Hackentrick beim Fußball. Is aba wohl eher was für bewegliche kloanare Leut. Den hod Sabine vorg’macht. Konn interessant sei, wenn ma a Knierohr oda a Pump’n im Boot hat, so dass ma si beim Paralleleinstieg ned recht umdreh’n kann.

Dann hot’s g’hoaß‘n Dreiergruppen bilden. Des hod no a weng Diskussion geb’n, weil die Partner ned zu unterschiedlich sei sollt’n in Bezug auf Größe und Gewicht, jedenfalls, wenn ma des no ned so oft g’macht hod. Danach is’s dann endlich auf’s Wasser ganga. Immer oana von de Dreiergruppen werd g‘rettet, oana is da Retter und der Dritte der derf bläd daherred’n. Allerdings muaß ma se da scho a weng z’sammreiß’n, schließlich is ma ja selber als nächster dran. Mia is jedenfalls mal wieda klar word’n warum des immer „Kentertraining“ hoaßt, obwohl ma ja eigentlich ned as Kentern trainiert sondern as Wiedereisteig‘n ins Boot. Aber aa des Neifall’nlass‘n muas ma üb‘n, jedenfalls beim erst‘n Moi kost‘t des ganz schee Überwindung. Thomas (Kolbsche) is imma zwischen de oanzelnen Gruppen hin- und herg’fahr’n und hod Tipps geb‘n, was ma no besser macha konn oder wia ma des Boot vom Gekenterten besser fixieren konn, wenn der eisteigt usw.

Der Paralelleinstieg.

So is des immer reihum ganga und alle hab’n verschiedene Techniken ausprobiert, damit ma für sich feststell’n ko, mit welcher Technik ma am besten z’recht kummt. Ma glabt gar ned wia anstrengend des is, wenn ma’s no ned ausprobiert had. Es war a interessant zum seh’n wie schnell ma durch den ablandigen Wind abtreibt. Nach fast jeder Übung hamma erst amoi wi

eda a Stück’ l Richtung Strand paddeln miass’n.

Nachdem dann alle gnua g’habt ham, hamma mit vereinten Kräften de Boote wieda verstaut und ham uns zu Kaffä und Kuacha auf da Parkplatzwies’n z’sammg’setzt (Mia ham tatsächlich a trockn’s Platz’l g’fund’n!) und ham de zwoa Dog Revue passieren lass’n. De schwarz’n Wolk’n mit Donnergrummeln san südlich an uns vorbeizog’n und ham uns verschont. De selbstgebackenen Kuacha war’n ausgezeichnet und ham de zwoa Dog wunderbar abg‘rundet.

In Bayern hoaßt’s zwar oft: ned g’schimpft is g‘lobt gnua. Und in der Beziehung is‘s in Schleswig-Holstein leida aa ned vui anders. Aba do setz i mi jetzt einfach souverän drüber weg und sag: des war a rundrum gelungene Veranstaltung! Besten Dank an alle, de aktiv dazua beitrag‘n ham!

 

Toni, euer Ostseebayer

 

P.S. Tipp: Wenn ihr den Text nicht auf Anhieb versteht, versucht ihn laut vorzulesen. Mir hilft das immer sehr, wenn ich in der KN mal den einen oder anderen Text auf Platt lese. Wenn das auch nicht hilft, gebt mir Bescheid, dann liefere ich irgendwann eine Übersetzung ins Hochdeutsche. ;-) 

 

Eine Erläuterung der Patnerrettungstechnik auf dem Trockenen aus dem Jahr 2013 findet Ihr hier (klick).

Maritas Eindruck aus 2014 (klick).

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